Tag 5

Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht inmitten der Hauptstadt Tunis stärkte uns der Hotelkoch mit einem kleinem Frühstück. Wir sind auch gleich los gezogen um uns die Medina und den Souk anzuschauen. Natürlich hatten wir auch hier nach gefühlten 10 Sekunden einen Guide. Aber alles prima, er zeigte uns ein paar Gassen und führte uns auf ein wirklich tolles Hausdach. Man konnte wunderbar über die komplette Medina schauen. Das Haus selbst war historisch eingerichtet. Alle möglichen Persönlichkeiten aus Politik und Vergangenheit waren hier schon zu Besuch. Überall zeugten Fotos davon. Natürlich machen die "Guides" solche Führungen nicht umsonst. Schöne Teppiche wurden uns vorgeführt. Super günstig und nur jetzt und heute! So so ;-) Nun denn, wir brauchen keinen Teppich und zogen wieder von dannen. Auf den Hauptstraßen ist überall Militär präsent. Ich nehme mal stark an, das hier auf den Flaniermeilen die Demonstrationen statt finden. Außerdem findet man hier auch die riesige Kathedrale. Eventuell ist auch deshalb so viel Armee vor Ort. Gegen mittag haben wir unseren ganzen Krempel auf die Moppeds gepackt und uns in Richtung Kairouan durch den Stadtverkehr gewühlt. Die großen Hauptstraßen in südliche Richtung sind erstaunlich gut ausgebaut und in gutem Zustand. Unterwegs machten wir einen Zwischenstop um uns ein paar alte Steine anzusehen. Die Römer hatten hier in Tuburbo Majus für ihre Kriegsveteranen eine Siedlung errichtet. Riesengross ist diese Ausgrabungsstätte. Wir sind ganz alleine hier, kein einziger Touri weit und breit. Die alten Römer hatten wahrscheinlich allerhand Zeit und Langeweile, auf den meisten Gebäudefussböden sind Mosaiks aus 1 Quadratzentimeter großen Steinchen zu sehen. Hat bestimmt ewig gedauert... ;-)
Weiter ging es dann durch ewige Olivenhaine zum Zielort Kairouan. Ganz schönes Moloch hier... Naja, kurzerhand die Richtung ausgemacht und schwupps standen wir vor der großen Stadtmauer. Dreimal im Kreis gedreht und schon hatten wir auch ein Hotel gefunden für nen 10er. Unterer Standard, aber halbwegs saubere Zimmer. Auch die Moppeds konnten mit rein ins Hotel. Direkt im Innenhof stehen sie gut geschützt vor neugierigen Blicken. Und, wie sollte es auch anders sein - ein Guide! Wo sie nur so schnell alle herkommen... Wir konnten noch vor Torschluss in der Medina die alte Stadt mit Handwerkern aller Art besichtigen. Auch den alten Kaiserpalast mit seinen aufwändigen Stuck- und Holzschnitzarbeiten haben wir besichtigt. Nachdem wir auch hier den Teppichkauf abgelehnt haben, kam der kleine Hunger und an einem der Stände im Souk gab es lecker Tunesian-Fast-Food. Gebackenen Teig mit einer Füllung aus allem möglichen. Äuserst lecker das! Die große Moschee konnten wir leider nur von außen sehen. Sie ist das bedeutendste und älteste islamische Bauwerk Nordafrikas. Heut ist Freitag und somit der Tag des Gebets, deshalb kommen wir leider nicht rein. Ein kleiner Blick durch die riesigen Holztüren haben wir ergattern können. Kairouan ist neben Mekka, Medina und Jerusalem die vierte heilige Stadt des Islam. Die Tunesier sagen, wer 7 mal hier her pilgert, braucht nicht nach Mekka - die machen sichs ja einfach :-)
Ach ja, Bier gibts keins in Kairouan. :-)

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